Stuhltests zur Darmkrebsvorsorge

Darmkrebs kann man auch mittels Stuhltests entdecken. Allerdings bleiben hier Restrisiken, die mit einer Darmspiegelung ausgeschlossen werden können.

Herkömmliche Stuhltests

Herkömmliche Stuhlbluttests untersuchen den Stuhl auf okkultes (verstecktes) Blut und basieren auf einer Farbstoffreaktion (biochemischer Nachweis). Darmkrebs und Darmpolypen können zeitweise bluten. Deshalb könnte eine Blutspur im Stuhl ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Eine Blutspur kann jedoch unterschiedliche Ursachen haben. Deswegen kann man bei einem positiven Ergebnis (es wurde tatsächlich Blut im Stuhl nachgewiesen) nicht immer davon ausgehen, dass ein Darmkrebs vorliegt. Das Testergebnis kann unter anderem durch andere Blutungsquellen (zum Beispiel Hämorrhoiden) verfälscht werden. Weiterhin kann der Verzehr von gewissen Nahrungsmitteln wie Blutwurst oder Bananen, ein positives Ergebnis verursachen. Auch die Einnahme von manchen Medikamenten, wie Eisentabletten oder Vitamin C können das Testergebnis verfälschen. Deshalb ist vor der Durchführung eines solchen Tests immer eine Diät erforderlich.

Wichtig!!! Ein negativer Test (kein Blutnachweis im Stuhl) bedeutet nicht automatisch, dass kein Darmkrebs vorliegt. Denn Darmtumore können, müssen aber nicht immer bluten. Man wiegt sich hier unter Umständen in falscher Sicherheit! Ein positiver Tests sollte unbedingt mittels einer Darmspiegelung abgeklärt werden.

Kosten

Die Kosten für einen herkömmlichen Stuhlbluttest werden ab dem 51. Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen. Bis zum 56. Lebensjahr hat man Anspruch auf die jährliche Durchführung eines solchen Tests. Ab dem 56. Lebensjahr nur noch alle zwei Jahre, es sei denn, man hat schon die Vorsorge-Darmspiegelung in Anspruch genommen.

Immunologische und enzymatische Stuhltests

Immunologische Stuhlbluttests suchen im Gegensatz zu den herkömmlichen Stuhlbluttests nur nach menschlichem Blut. Deshalb ist vor der Durchführung keine Diät erforderlich. Ein weiteres Verfahren zum Nachweis von Polypen und Darmtumoren ist die Bestimmung eines Schlüsselenzyms (Tumor M2-PK) im Stuhl, welches im Stoffwechsel von Polypen und Darmkrebs vorkommt. Dieser Test ist somit unabhängig von „Blut im Stuhl“ und bedarf ebenfalls keiner zusätzlichen Diät. Seit neuestem gibt es auch einen 2in1-Kombitest, der parallel sowohl das Schlüsselenzym M2-PK als auch immunologisch „Blut-im-Stuhl“ bestimmen kann. Die Kosten für immunologische und enzymatische Stuhltests werden von den Krankenkassen nicht übernommen. Auch immunologische und enzymatische Stuhltests sollten bei einem positiven Ergebnis mittels Darmspiegelung abgeklärt werden. Im Allgemeinen gilt: Die Darmspiegelung bietet die höchste Sicherheit!